Wie viel Raum braucht ein Mensch? Was passiert, wenn wir uns mit dem eigenen Körper Raum erschaffen? Individual Motion Space ist eine immersive Anwendung, bei der über Motion-Tracking und eine VR-Brille Bewegungsdaten in Echtzeit erfasst werden. Der Körper wird zum Werkzeug – jede Bewegung löscht Volumen, durchquert Klötzchen, hinterlässt eine Spur. Der virtuelle Raum reagiert und formt sich – intuitiv, individuell, poetisch.

Aus den Daten entsteht ein dreidimensionales Modell, das wahlweise als orthogonale, polygonale oder amorphe Geometrie interpretiert werden kann. Die so erzeugten Volumina werden über Algorithmen in fertigungstaugliche Daten überführt. Aus einem amorphen Raumkörper entsteht etwa eine gewaffelte Steckstruktur, gefräst auf CNC-Maschinen im Robolab der Hochschule Mainz.

Die Anwendung wurde mit VVVV entwickelt, die Geometrien in Grasshopper (Rhino) verarbeitet und mit digitaler Fertigung in die Realität überführt. Die Kombination aus Virtueller Realität, Motion Capture, parametrischem Modellieren und digitaler Fertigung zeigt, wie analoger Körper und digitale Werkzeuge zu einer neuen Form der Raumgestaltung verschmelzen.

Die Erfahrung der Montage mit allen auftretenden Schwierigkeiten war die Basis für das Forschungsprojekt Endoframe.

Individual Motion Space wurde mit dem ADC Nachwuchswettbewerb silberner Nagel ausgezeichnet.