HIVE ist eine großformatige, interaktive Licht- und Klanginstallation, die für das Lichtkunstfestival Luminale 2010 in Frankfurt entwickelt wurde. Ein transdisziplinäres Team aus Studierenden der Hochschule Mainz Gestaltung – Innenarchitektur und Kommunikationsdesign – erforschte das Phänomen kollektiver Schwarmbewegung und übertrug es in eine immersive Raumerfahrung.

Über dem Weiher hinter der Alten Oper schwebt ein intelligenter Lichtschwarm – ein digitaler Organismus, der auf Schwarmprinzipien basiert: Flucht, Annäherung, Orientierung. 1.600 einzeln ansteuerbare Capix-LED-Pixel des Leuchtenherstellers Zumtobel bilden das zentrale Medium, befestigt an einer mobilen Stahlstruktur von 14 x 7 x 5 Metern. Das Licht folgt vorprogrammierten Regeln, aber auch dem Verhalten der Besucher*innen.

Über eine bewegliche Interaktionsplattform treten die Besucher*innen mit dem Schwarm in Kontakt. Körpergewicht, Neigung und Bewegung verändern Farbe, Rhythmus und Dichte der Lichtpunkte – begleitet von einem reaktiven Sounddesign. Die tiefen Klangimpulse werden als Vibrationen zurück in die Plattform übertragen – eine multisensorische Rückkopplung zwischen Raum, Körper und Code.

Die digitale Steuerung basiert auf parametrischen Entwurfsstrategien, entwickelt mit Processing, VVVV und Max/MSP. Jeder LED-Punkt agiert als autonomes Pixel innerhalb eines vernetzten Ganzen – eine Echtzeitsimulation digitaler Schwarmintelligenz.

HIVE wurde von zehntausenden Besucher*innen erlebt, vom Hessischen Rundfunk als Publikumsliebling ausgezeichnet und vielfach in der Fachpresse diskutiert – ein Beispiel für forschungsnahe Lehre und interdisziplinäre Kollaboration an der Schnittstelle von Licht, Raum und Technologie.